Das Berliner Unternehmen taxfix wurde im September 2016 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, den Steuerzahlern ohne Steuerkenntnisse im Bereich Besteuerung das Leben zu erleichtern.
Wir haben das Tool getestet und teilen unsere taxfix Erfahrung.
Kurz-Check
Anbieter | taxfix GmbH |
Geeignet für | Angestellte, Studierende |
Besonderheiten | Steuererklärung ohne “Steuersprache”. Sehr einfach in der Anwendung und ein faires Preismodell. |
Basis Preis | €34,99 |
Kostenlos nutzbar? | Bei Rückerstattung unter 50 Euro ist Taxfix kostenlos |
Interface | Web-App, Mobile-App |
Steuererklärung mit taxfix
Schritt 1 — Einrichtung des Kontos und der App
Web-Applikation
Nach der Anmeldung bei taxfix müsst ihr zunächst Angaben zum Familienstand, Wohnort (Ausland/Inland), Erwerbstätigkeiten bzw. Einkünfte (u. a. Minijob, Angestellte, Studierende, Selbstständigkeit), Weiterbildungsmaßnahmen und weiteren Merkmalen ab.
Sofern man Einkünfte erzielt, die taxfix derzeit noch nicht unterstützt (u. a. Auslandsbezüge, Einkünfte aus Gewerbebetrieb), wird dies direkt von der Web-App erkannt und hierauf verwiesen. Eine Erstellung der Steuerklärung ist hier nicht möglich.
Erst nach erfolgreicher „Erstprüfung“ erfolgt die Anmeldung via E‑Mail und eigener vierstelliger PIN.
Nach Erfassung der Mailadresse wird direkt ein Benutzerkonto angelegt.
Mobile-App
In den gängigen App-Stores (iPhone und Google Play Store) ist die App verfügbar und kostenfrei zum Download bereit. Die Erfassung der ersten Daten erfolgt analog zur Web-Applikation. Da sich Web-App und Mobile-App nicht wesentlich unterscheiden, werden wir im Folgenden keine weitere Separierung vornehmen.
Schritt 2 – Erfassung des Einkommens
Nach der Anlage der Benutzerkontos wird man weiter durch die Steuererklärung geführt. Man hat nun die Möglichkeit, eine oder mehrere Lohnsteuerbescheinigungen (beispielsweise bei mehreren Arbeitgebern innerhalb eines Kalenderjahres) hochzuladen oder manuell einzugeben. In der Mobile-App Version kann man diese sogar abfotografieren.
Man kann im Folgenden ebenfalls viele Nebeneinkünftsarten (Bitcoin, Verkauf von Domains oder auch Übungsleitertätigkeiten) angeben. Sozialleistungen, wie zum Beispiel die Halbwaisenrente können hier ebenfalls berücksichtigt werden.
Schritt 3 – Erfassung des Wohnortes
Im dritten Schritt werden persönliche Daten, wie zum Beispiel die Anschrift, haushaltsnahe Dienstleistungen und Wohnverhältnisse (Miete oder Eigentum) abgefragt.
Schritt 4 – Arbeit
Im vierten Schritt gibt man die Daten seines Arbeitgebers an, um beispielsweise die Fahrtkostenpauschale berechnen zu können. Weiterhin können hier Geschäftsreisen, Home-Office Tage, Kauf von Arbeitsmitteln, Arbeitskleidung und weitere Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen angegeben werden.
Schritt 5 – Gesundheit
In diesem Schritt geht es vor allem um die Angaben von außergewöhnlichen Belastungen (z. B. Krankheitskosten, Kurkosten, Pflegekosten oder Bestattungskosten), die steuerlich absetzbar sind. taxfix berechnet automatisch die Summe, um die sich das zu versteuernde Einkommen des Steuerbürgers mindert.
Schritt 6 – Finanzielle Verhältnisse
Im letzten Schritt kann seine Beiträge zur privaten Altersvorsorge eintragen. Auch Kapitalanlager können etwaige Aktiengewinne (sofern die Aktie auch veräußert wurde) angeben, da diese für Alleinstehende nur bis zum Sparer-Pauschbetrag in Höhe von €801,00 steuerfrei sind. Weiterhin können hier Spenden an gemeinnützige Vereine und NGOs berücksichtigt werden, die steuerlich teilweise absetzbar sind.
Schritt 7 – Übermittlung der Daten
Sofern keine Ausschlussgründe vorhanden sind, kann nun die Übermittlung der Daten beginnen. Auch ohne ELSTER-Zertifikat kann die Steuererklärung elektronisch versendet werden. Die Daten werden per SSL-Verschlüsselung an das zuständige Finanzamt übermittelt.
taxfix Kosten
taxfix bietet als einer der wenigen Anbieter eine kostenfreie Steuererklärung an. Sofern die Steuererstattung unterhalb von €50,00 liegt, ist die Abgabe kostenfrei. Sofern dieser Grenzwert überschritten wird, erfolgt eine Abbuchung in Höhe von €35,00 von dem in der Steuererklärung angegebenen Konto. Diese Kosten sind allerdings ebenfalls steuerlich absetzbar und vermindern das zu versteuernde Einkommen.
Für wen eignet sich Taxfix?
taxfix für Selbstständige
Für Selbstständige und Kleingewerbetreibende bietet sich Taxfix derzeit nicht an. Das Unternehmen verspricht auf der Webseite eine zukünftige Lösung. Deshalb empfehlen wir Selbstständigen smartsteuer oder WISO Steuer.
taxfix für Rentner
Personen in Rente und im Ruhestand können ihre Bezüge bei Taxfix derzeit nicht angeben. Deshalb empfehlen wir Rentnern ebenfalls smartsteuer oder WISO Steuer.
taxfix für Studenten
Für Studierende bietet taxfix eine gute Möglichkeit, um die Steuererklärung papierlos und effizient abzugeben. Es können auch Einkünfte aus Kapitalhandel, Bitcoin oder ähnlichen Tätigkeiten angegeben werden. Falls euch das Portal nicht anspricht, probiert es gerne mit smartsteuer oder Zasta.
Unsere taxfix Erfahrung
taxfix bietet seinen Nutzern eine intuitive Plattform, mit der sie einfach und effizient ihre Steuererklärung abgegeben können. Es sind keine Kenntnisse erforderlich, da durch den Interviewmodus das Programm auf die persönliche Angaben des Nutzers reagiert. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist, dass eine Zahlung tatsächlich erst mit der Abgabe der Steuererklärung erfolgt, d. h. der User kann das Programm bis zum Schluss kostenfrei testen. Uns hat überrascht, dass auch „exotische Einkünfte“, wie Bitcoin-Gewinne angegeben werden können.
Es ist zwar eine charmante Idee, die Steuererklärung per App anzubieten, unseres Erachtens aber nicht unbedingt notwendig, es sei denn, man besitzt keinen Computer oder Laptop.
Zudem ist die App für viele Nutzer (zum Beispiel Kleingewerbetreibende) nicht nutzbar, da gewisse Einkunftsarten von taxfix nicht unterstützt werden. Die kostenfreie Version ist ein schönes Marketingsinstrument, doch die Erfahrung zeigt, dass bei einem konventionellen Angestellten eine Erstattung von weit über €50,00 möglich ist.
Für Studierende oder Menschen mit geringen Einkommen kann dieses Angebot dennoch interessant sein, sofern keine größeren Einkünfte entgegenstehen. Mit €35,00 ist taxfix darüber hinaus im mittleren — oberen Preissegment zu verorten.
Fazit
taxfix bietet Menschen ohne Kenntnissen eine gute Möglichkeit, die Steuererklärung papierlos abzugeben. Der intuitive Interview-Modus hat uns überzeugt und ist einfach anzuwenden. Zudem sind keine Kosten im Vorhinein nötig, sodass man bis zum möglichen Erststattungsbetrag keine Kosten hat. Trotzdem ist die Software vergleichsweise kostspielig und für viele Personen nicht anwendbar.
Vorteile
- Einfacher Prozess bis zur fertigen Steuererklärung
- Gebühr erst bei Erstattung ab 50 Euro
- Mobile App
- Kompetenter und schneller Support
Nachteile
- Nicht für Selbstständige und Rentner geeignet